Hotel Tagadirt

Die Hotelanlage ist ziemlich verwinkelt, so dass man trotz maximal 3-etagigen Häusern zunächst mit einigen Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese legen sich dann aber auch relativ schnell. Obwohl das Hotel zweifelsfrei die besten Jahre hinter sich hat, ist es schön und durchweg sauber und kann besonders durch das sehr freundliche Personal punkten. Die Frühstücks- und Abendessenzeiten sind sehr gut an erlebnisorientierte Touristen angepasst (5.30-10.00 bzw. 19.00-21.00), so dass zwischen den Mahlzeiten genug Zeit für Unternehmungen jeglicher Art bleibt. Das Frühstück fällt meistens etwas spärlich aus. So ist man sich an manchen Tagen nicht sicher ist, ob man sein Brot lieber mit Brot oder vielleicht doch mit Brot belegen sollte, da es keine wirklich große Auswahl an Aufstrichen gibt. Das Abendessen besteht meistens aus zwei Hauptspeisen und einigen Beilagen, welche als gut eingestuft werden können. Wer hierher findet, sollte dennoch kein Luxushotel aber auch keine Absteige erwarten, ein durchaus solides Hotel eben.

Die Zimmer im Hotel sind ziemlich geräumig. Neben einem Doppelbett enthält es ein Telefon, zwei Kleiderschränke mit Spiegeln, einen Safe und einen Tisch mit Stühlen. Im Bad befindet sich ein Waschbecken eine Dusche und eine separate Toilette. Die Handtücher können wenn gewünscht täglich gewechselt werden. Alles in allem keine Luxusausstattung aber mehr als ausreichend für Touristen, die sich nicht viel auf dem Zimmer aufhalten und ein absoluter Spartipp.

Der Service des Hotels ist wirklich sehr gut. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit, die meisten können deutsch ansonsten hilft einem meist englisch oder französich weiter. Ist man anfangs nicht hunderprozentig zufrieden mit seinem Zimmer, ist es überhaupt kein Problem das Zimmer zu wechseln. Dabei ist zu beachten, dass diese Erfahrung aus dem Dezember stammt, bei dem das Hotel maximal zu 50% ausgelastet war. Die Zimmer werden bis auf Sonntags täglich gereinigt.

Es gibt genau einen Speisesaal, in dem Frühstück und Abendessen stattfinden. Wie oben beschrieben, lässt die Vielfalt des Frühstücks etwas zu wünschen übrig, auch wenn im Großen und Ganzen alles Wichtige vorhanden ist (Kaffee, Milch, Brot, Butter und Cornflakes). An manchen Tagen, werden frische Omelettes oder Pencakes zubereitet, was das Frühstück an diesen Tagen deutlich aufgewertet hat. Alles in allem sollte man beim Frühstück keine kulinarische Vielfalt erwarten. Das Abendessen fällt da etwas besser aus. Meistens gibt es zwei bis drei Hauptgerichte (z.B. Hähnchen, Fisch und Spaghetti Bolognese) und zahlreiche Beilagen sowie Salat. Alle Gerichte sind kein besonderer Gaumenschmaus aber dennoch einigermaßen lecker und genießbar. Die Getränke sind abends selber zu zahlen. Im Foyer befinden sich eine gemütliche Sitzmöglichkeit und eine kleine Bühne, auf der abends Bands spielen oder auf einer Leinwand Fußball geschaut werden kann. Getränke können direkt von der Bar bestellt werden.

Agadir selbst ist mit 700.000 Einwohnern eine große aber nicht wirklich schöne Stadt. Besonders bei der 40 minütigen Fahrt (knapp 40km) durch die einheimischen Viertel vom Flughafen zum Hotel zeigt sich Agadir nicht von seiner besten Seite. An allen Ecken werden neue Häuser gebaut oder stehen nicht fertiggestellte Häuserruinen. Das Touristenviertel, welches direkt am Strand liegt, ist übersäht mit Hotels und Souvenirshops. Mitten am Strand befindet sich eine schöne Promenade mit sehr vielen Restaurants, welche im sehr schönen Jachthafen von Agadir endet. Wer sich abends ins Nachtleben stürzen möchte, findet Befriedigung in einem der vielen Diskotheken oder Bars entlang der Promenade. An allen Ecken der Stadt versuchen Scouts, Reisen oder Souvenirs an die Touristen zu verkaufen. Anfangs etwas lästig, entwickelt man schnell Strategien diese loszuwerden, ohne dabei in eine unangenehme Situation zu gelangen. Souvenirs und andere Einkäufe wie Kleidung, Gewürze oder Ähnliches kann man sehr gut in einem der zahlreichen Shops im Touristenviertel erledigen. In Agadir kann zu jeder Tages-und Nachtzeit ein Taxi gefunden werden. Den Preis sollte man aber möglichst vor der Fahrt aushandeln und bei Versuchen des Taxisfahrers während der Taxifahrt den Preis hochzutreiben auf seinen alten Preis beharren. Nach den Preisen sollte man sich am Besten im Hotel erkundigen. Für eine Fahrt vom Hotel zum Flughafen (ca. 40 km) sollten in etwa 150-200 Dirham (ca. 14-19?) eingeplant werden. Wer günstig etwas von der Umgebung von Agadir sehen möchte, kann ohne zu zögern auf das wirklich gute Busnetz zurückgreifen. Warnungen von einigen Scouts, Bus fahren sei hier für Touristen aufgrund von Diebstahlgefahr gefährlich etc. konnten überhaupt nicht belegt werden. Eine Fahrt von Agadir in das 20km entfernte Dorf Taghazout kostet 7 Dirham (ca.0,60 ?).

Bis auf zwei Pools mit Liegen hat das Hotel keine großen weiteren Freizeitangebote, die genutzt werden können. Der Pool ist aber sehr sauber und die Liegen meistens auch frei, sodass man schön am Pool relaxen kann. Einen eigenen nutzbaren Internetanschluss hat Hotel nicht, allerdings ist gegenüber vom Hotel ein Internetcafé und auch sonst ist das nächste Internetcafé in ganz Agadir meist nicht weit entfernt. Der Strand (ca. 3min entfernt) ist besonders schön.

Besonders für Touristen, die sich nicht viel im Hotel aufhalten wollen und gerne die Umgebung erkunden, ist Agadir eine Reise wert. Agadir selbst ist man meiner Meinung nach relativ schnell satt, da schnell das meiste gesehen ist (Agadir ist nicht sehr sehenswert). Dies hängt bestimmt auch mit dem Neuaufbau Agadirs nach 1960 zusammen, denn man hat das Gefühl von neuen Hotels und anderen Betongebilden erschlagen zu werden. Im Gegensatz zur Stadt ist das Nachtleben hier allerdings sehr vielseitig. Sowohl aus Agadir selbst als auch aus den Dörfern strömen Leute abends in das Touristenviertel, um in einer der vielen Bars oder Diskotheken die Nacht zum Tage zu machen. Absolut sehenswert in der Umgebung von Agadir ist das kleine Fischerdorf Taghazout, welches sich in den letzten Jahren zum Dreh- und Angelpunkt der örtlichen Surferszene etabliert hat. Wer hier surfen möchte oder es schon immer einmal ausprobieren wollte kommt hier voll auf seine Kosten. In den zahlreichen Surfshops kann sich das nötige Equipment ausleihen und auch Übungsstunden erhalten. Absolut empfehlenswert ist hier ein Besuch in der Panorama Bar, von der aus man eine super Aussicht über die Panorama Bucht hat und für umgerechnet einen Euro einen frisch gepressten Orangensaft in der Sonne genießen kann. Wahrscheinlich kann man im ganzen Jahr nach Marokko reisen, da selbst im Dezember sommerliche Temperaturen (bis 29°C) erreicht werden. Auf eine Reiseapotheke (wichtig: Immodium) sollte nicht verzichtet werden.