Hotel Caravel

Die Lage des Hotels in Limone ist relativ günstig, nicht zu weit nach oben und nicht zu weit vom Zentrum entfernt, und eigentlich wirkt es nicht so groß, wie es auf Grund der Anzahl der Zimmer ist. Die vier Stockwerke sind mit zwei nicht ganz auf dem technischen Höhepunkt befindlichen Lifts verbunden, deshalb nimmt man meist die Treppen, auch wenn man im vierten Stock wohnt. Die äußere Architektur fügt sich in das Gesamtbild von Limone sehr gut ein, jedoch bedarf die Innenarchitektur dringend einer Überholung durch eine(n) Fachfrau (-mann). Der Name des gebuchten Superior-Zimmers und eine entsprechend gute frühere Hotelbewertung führten zu einer entsprechend hohen Erwartung, die bei Weitem nicht erfüllt werden konnte. Wir fanden uns in einem mit nicht viel Liebe für´s Detail renovierten Doppelzimmer wieder und für den Seeblick mussten wir uns auf den kleinen Balkon begeben, um wenigstens eine Ecke des Sees einsehen zu können. Die Sauberkeit der Gesamtanlage und die in Terassen angelegte Gartenanlage mit Zitonen- und Olivenbäumen ließen nichts zu wünschen übrig. Die Gästestruktur war kein Problem, da jedoch alle fast wegen der kurzen Zeitfenster gleichzeitig zum Frühstück bzw. zum Abendessen erschienen, war in dem dichtgedrängten, zu warmen Speiseraum immer eine sehr große Unruhe wahrzunehmen. Man war froh, wieder nach außen auf die Terasse gehen zu können. Die vielen Familien mit Kindern bestätigten die Familienfreundlichkeit des Hotels.

Die Lage des Zimmers (4. Stock, ganz weit hinten) sorgte für ruhige Nächte allerdings entsprach der gewünschte Seeblick nicht unseren Vorstellungen. Das Zimmer selbst und vor allem das Bad war für die Kategirie "Superior" zu klein. Die am Klettband heruterhängenden Gardinen und die nicht fachgerechte Aufhängung der Deckenlampe schmälerten weiterhin den ersten Eindruck. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass in der nicht ganz fertigen Aussparung in der Holzvertäfelung später mal ein Flachbildschirm installiert werden soll. Dann sollen auch die Kabel nicht mehr sichtbar sein.

Das gesamte Personal war überaus freundlich. Im Restaurant ließ die Kompetenz etwas zu wünschen übrig. Hinweise auf kleinere Mängel im "Superior"-Zimmer wurden erst mit Nachdruck bzw. gar nicht abgestellt (Wunsch nach einer weicheren Matratze). Der Check-In war kurz und knackig und die Mängelhinweise wurden durch die Damen der Rezeption etwas hochnäsig als marginal abgetan.

Die Bar war vor dem Abendessen nicht besetzt, weil die Kellner alle zum Auftragen des Essens bzw. für die Getränke abgeordnet waren. So gab es hin und wieder keinen Aperitif. Es gab nur ein Restaurant und nur die Möglichkeit hier zu speisen. Die Kellner waren flink wie die Wiesel, was aber zu einer gewissen Ungemütlichkeit beitrug, vor allen wenn man an der Hauptstraße der Kellner seinen Stammplatz zugewiesen bekam. Das Essen war meist gut und wurde bis auf eine Ausnahme am Tisch serviert. Bei dieser einen Ausnahme - dem Gardesana-Büffet im Garten - waren auch die warmen Speisen kalt. Alles in Allem geschmacklich gut, doch wenn ca. 15 Kellner innerhalb von zwei Stunden ca. 350 Gästen ein fünf-Gänge Menü servieren, das dann auch noch gegessen sein will, schlägt die Hektik gelegentlich auch auf den Magen. Die Tische standen sehr eng zusammen und auch wenn man absichtlich weghören wollte, war man mit den Gesprächsthemen der Tischnachbarn vertraut.

100 Meter (Höhenmeter) zum kieseligen Strand und von dort aus noch 5 Minuten zu Fuß ins Zentrum, 5 Minuten zu zwei alternativen Einkaufsmöglichkeiten - dös basst schoo.

Die Pools waren sauber und erfrischend. Viele Liegen waren meist schon vor dem Frühstück reserviert. Wenn man am Nachmittag erst zum Pool wollte und eine der Liegen noch ergattern konnte, waren jedoch keine Polsterauflagen mehr vorhanden. Aber generell: gepflegte Anlage.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist auf Grund der Erwartungen, die man in "vier Sterne" und "Superior" ganz selbstverständlich hat, zu hoch.