Grand Magic Hotel

Waren es früher nur Felder, sind es jetzt Wiesen mit Hotels. Die gut funktionierenden Shuttle- Verbindungen sind der Schlüssel, der das Hotel akzeptabel macht. Ausgerichtet auf hohe Durchgangszahlen sind alle Natioalitäten, außer vielleicht Nordkoreaner, vertreten. Entsprechend "familiär" ist das Klima des Hauses.

Erst in der Nacht vor unserer Abreise lernten wir schätzen, dass wir bis dahin keine direkten Zimmernachbarn zu haben schienen. Wankende Schränke, knallende Türen und der Mitschnitt freudig erregter Kinderstimmen ließen gegen 2.00 Uhr nach, selbst normale Zimmerlautstärke halten die Wände nicht wirklich ab. Jetzt waren wir dankbar wenigstens in der obersten Etage zu sein, nicht auszuschließen, dass die Decken ähnlich konstruiert sind. Wie gesagt, Bewegungen im Nachbarzimmer erweckten unregelmäßig den Schrank unseres sehr übersichtlichen Zweibettzimmers. Anzuraten ist das nächtliche Schließen der Fenster, wenn man nicht direktes Interesse am allmorgendlichen Beladen der gut einsehbaren Müllcontainer gegen 5.00 Uhr hat. Danach schläft man ohne Probleme wieder ein. Zumindest zwei andere Fensterfronten des Hotels könnten aber frei von Entsorgungseinrichtungen sein. Das der "Disneyland- Channel" dauergestört war fiel weniger ins Gewicht, als der fehlende Kühlschrank (Minibar), zum Glück gibt es im Oktober kühlende Fensterbretter. Das benutzte Tassen oder befleckte Tische ignoriert wurden hat uns nicht wirklich gestört, für ein Haus mit einem selbstdeklarierten vier Sterne Anspruch aber ebenso ungewöhlich, wie nach dem Bettenmachen herausgestürzte und liegengelassene Puppen. Perfekt und kostenfrei funktionierten der Safe und der Wasserkocher. Unangenehme Zischlaute im Schalter am Kopfende Ihres Bettes die ein baldiges Schmoren erwarten lassen, könnten darauf hindeuten, dass die Charakteristik des Zimmers Ähnlichkeiten zu unserem aufweist.

Die Angestellten sind hilfsbereit, freundlich und bemüht. Eigene Englischkenntnisse sind hilfreich, deutschsprechende Angestellte drängten sich uns nicht auf. Das Disneyland sollte nicht vor der Schließzeit verlassen werden, ansonsten könnte man unter Umständen das Servicepersonal stören. Bei der Anreise ist ein sponan genommenes Taxi ca. 20% billiger als eine etwas umständliche Transfer- Bestellung über das Internet.

Die Auswahl im einzigen Restaurant des Hauses ist übersichtlich, wohlschmeckend und wohldosiert proportioniert. Schön das so viele Auszubildende (vermutlich) eine Chance bekommen, sich auszuprobieren. Ein einmaliger Besuch sollte genügen um am Abend Interesse für Alternativen zu entwickeln, zumal die erhobenen Preise das leicht zulassen. Eis am Stil ist als Dessert war da schon überraschend. Zum Frühstücksbüffett sind wir leider nicht aussagefähig.

Mit dem Flugzeug angereist, blieben uns in der Hotelbeschreibung benannte Einkaufsmöglichkeiten oder der benannte See verborgen. Die Lebenshaltunskosten lassen sich so also kaum unter das Disneyniveau drücken. Der kontinuierlich und oft verkehrende Gratis- Shuttlebus zum Disneyland fährt auf seiner Tour drei weitere Hotels an, startet aber leer im Magic Circus. Spätestens nachdem der Bus die ersten potentiellen Zusteiger wegen Überfüllung stehen lassen musste, ist man für diese Lage dankbar. Da der letzte Bus gegen Mitternacht zurückfährt ist die Infrastruktur vor den Parks voll nutzbar. Für Jogger liegt das Hotel günstig, der Taxitransfer zu den Flughäfen ist stark staugefährdet.

Die Silhouetten von Badenden und deren umtuchter Durchmarsch durch die Lobby lassen uns davon ausgehen, dass der Pool existiert. Neben einem unentgeltlich nutzbaren Ballbad stehen die üblichen Automaten zu Verfügung. Der Minimarkt und Automaten garantieren die außergastronomische Grundversorgung.

Besser im Herbst als im Sommer nutzen. Bei voller Belegung könnte sich die abwechslungsreiche Gestaltung des Tages sonst in der Nacht fortsetzen- zumindest akustisch. Die Vorzüge der Hotels im Disney-Village, wir waren vor Jahren dort, sind vielfältig, falls man Flüge, Hoteltermine, Ferienzeiten und Buchungszeitpunkt unter einen Hut bekommt.